Eindrücklich renovierte Kirchen mit faszinierenden Geschichten befinden sich im ganzen Simmental und stehen für Besichtigungen offen.
Reformierte Kirche Lenk Am 9. Mai 1949 ist mit dem Bau der evangelisch-reformierten Kirche begonnen worden. Sie ersetzt die nach dem Dorfbrand vom 16. Juli 1878 erbaute und im Jahre 1881 vollendete Kirche, welche wegen Einsturzgefahr im Jahre 1949 abgebrochen werden musste. Im Jahre 2002 hat man das Geläute von vier auf fünf Stimmen ausgebaut. 2004 wurde die Kirche einer Gesamtrenovation unterzogen. Im folgenden Jahr wurden an der Ost- und Westfront neue Fenster eingesetzt. Kirche St. Stephan Die mittelalterliche Kirche mit dem Kirchturm aus dem 15. Jahrhundert prägt das Bild der Bäuert Ried. Der ursprünglich freistehende Turm ist in vier Geschosse gegliedert. Das dritte Geschoss wird von einer barocken Sonnenuhr verziert. Die Kirchengeschichte von St. Stephan ist äusserst vielseitig. Wer mehr darüber erfahren möchte, kann auf Anfrage an einer Führung teilnehmen. Kirche Zweisimmen Auch wenn die Zweisimmer Kirche erstmals 1228 urkundlich erwähnt wird, so ist sie doch deutlich älter. Dies haben Ausgrabungen bei verschiedenen Renovierungsmassnahmen in den letzten Jahrzehnten nachweisen können. In der katholischen Zeit war es eine Marienkirche. Die Spuren der Marienverehrung sind noch heute deutlich am Westgiebel (Verkündigungsszene aussen und Krönung zur Himmelskönigin hinter der Orgel) und im Innenraum auf der Südseite (fast vollständiger Marienzyklus nach dem apokryphen Jakobus-Evangelium) zu sehen. Eine Nachendecke, die am 15. August 1456 (Mariä Himmelfahrt) fertiggestellt wurde, deckt den Kirchraum. Im Chor findet sich am Ostgiebel eine wunderschöne spätgotische Rosettenschnitzerei. Wenn auch die Kirche das Zentrum ist, so ist doch das gesamte Areal mit Kirchstalden, Beinhaus, Kirche, Kirchgemeindehaus und Pfarrhaus sehenswert und zeugt von der reichen, wechselvollen Geschichte der Zweisimmer Kirchgemeinde. Die Kirche ist ganztägig geöffnet. Kirche Boltigen Um 1510 entstand eine neue Kirche, welche wahrscheinlich eine ursprünglich kleinere ersetzte. Im Juli 1840 wurde die Kirche Boltigen ein Raub der Flammen. Der Brand zerstörte den Turm samt den Glocken, das Innere der Kirche brannte aus und vernichtete wertvolle und seltene Glasmalereien. Das Feuer griff auch auf das Pfarrhaus über und verbrannte den Dachstuhl, wobei einige Rödel und Urkunden zerstört wurden. Die Burger-Rödel sämtlicher Bäuerten wurden vernichtet. Kirche Oberwil Von 1524 bis 1527 wirkte der Predikant Moritz Meister in reformatorischem Sinne in Oberwil. Er war einer der ersten Anhänger der Reformation im Berner Oberland. Somit gehörte Oberwil wohl zu den Pfarreien des Niedersimmentals, in denen der neue Glaube unter Einfluss des Erlenbacher Reformators Peter Kunz sehr früh Fuss fasste. Schon in den Berner Ratsmanualen vom Dezember 1524 zeichnen sich Auseinandersetzungen zwischen dem Kirchherrn Moritz Meister von Oberwil und den Kirchherren vom Obersimmental ab: So wurde im Niedersimmental bereits in deutscher Sprache getauft, während man in den umliegenden Ämtern noch bei der lateinischen Taufe blieb. Trotzdem war Oberwil bei der Reformation im Niedersimmental von 1527 nicht dabei, sondern trat – zusammen mit dem Obersimmental – erst um 1528 zum neuen Glauben über. Kirche Därstetten (siehe Bild) Sie wurde vermutlich am Ende des 12. Jahrhunderts als Klosterkirche der Augustinermönche durch einen der Freiherren von Weissenburg gegründet. Dies erklärt auch, warum diese Kirche abseits des Dorfes und jenseits der Simme steht, wo doch alle übrigen Kirchen im ganzen Tal zum festen Dorfbild gehören. Im Bereich des einstigen Laienraumes steht die hohe (4,5 m) Gestalt des heiligen Christophorus. Er wurde als Schutzheiliger verehrt. Sein Anblick sollte vor dem unerwarteten Tod schützen. Die zweite Darstellung ist ein fragmentarisch erhaltenes Stifterbild im Bereich des früheren Mönchchors. In der Mitte ist die Kirchenpatronin Maria mit dem Jesuskind zu erkennen. Zu ihren Füssen kniet der Stifter, der aufgrund des Schriftbandes als Propst Ulrich zu identifizieren ist. Kirche Erlenbach Schon der Aufstieg vom Dorf über die eindrückliche, hölzerne Treppe lohnt sich. Dort eröffnet sich dem Besucher ein faszinierender Ausblick über das Dorf und das Simmental. Sobald man in den Kirchenraum gelangt, ist man von den einmaligen Wandmalereien in warmen, braunen und roten Tönen umgeben.