Mit Joana Hählen an der Lenk
Ein Tag Heimat
Joana ist klein und schnell und heute gibt es sie gleich im Doppelpack. Joana Hählen hat nämlich eine Zwillingsschwester, Simona. Die beiden wohnen zusammen mit ihren Freunden in Münsingen. Sie sind wieder mal zusammen unterwegs an die Lenk. Man merkt schnell, dass Joana die Strecke durch das Simmental fast blind fahren kann. Und auch, dass Geschwindigkeit wirklich ihr Ding ist. Joana rast nicht, bei ihr fühlt sich schnell irgendwie kontrolliert an. Wahrscheinlich passiert das mit der Zeit, wenn man regelmässig ohne Blech rundrum mit doppelt so hoher Geschwindigkeit auf zwei dünnen Latten unterwegs ist. Der dunkelgraue Audi e-tron von Joana ist mit Swiss-Ski beschriftet und schlängelt sich am frühen Morgen fast von allein das Simmental hoch.
Heute soll es aber nicht in erster Linie um Geschwindigkeit gehen. Joana und ihre Schwester zeigen uns, was sie an der Lenk lieben. Die beiden haben zusammen mit ihrer älteren Schwester kürzlich die Arztpraxis vom Vater, der in Pension gegangen ist, übernommen und nutzen sie jetzt als gemeinsame Ferienwohnung für die drei Schwestern. Die Eltern leben seit eh und je an der Lenk und wenn sich die ganze Familie trifft, dann kommen alle hier zusammen.
Heimat in Sicht
Mit jedem Kilometer weiter das Simmental hinauf wird die Stimmung heiterer. Am Ortsausgang von St. Stephan, nach der Rechtskurve beim grossen Parkplatz, huscht Joana ein Lächeln über das Gesicht. Ab hier ist Heimat. Das breite Tal mit dem riesigen Berg am Ende. Der Wildstrubel steht als mächtige Barriere hoch über dem Tal. Hier geht es bald nicht mehr weiter. Dieser Talabschluss, keine 90 Kilometer vom Bundeshaus entfernt, ist eine eigene Welt. Auf den letzten Kilometern sieht es an manchen Stellen aus wie in Kanada, an andern wie in Island und dann wieder wie im Emmental. Die Laune der Geologie hat hier ein besonderes Bergtal geschaffen. Abgeschlossen, ohne jeden Durchgangsverkehr ist man hier oben unter sich. Vielleicht ist deshalb das Gefühl des Heimkommens hier ganz besonders.
Skitour am Betelberg
An der Lenk angekommen, machen sich die beiden Schwestern erst mal für eine kleine Skitour parat. Die Sonne ist noch kaum über den Strubel geklettert als die beiden Hählen-Kraftpakete am Leiterli die Felle auf die Tourenski kleben. Mit zügigen Schritten geht es vom Leiterli aus durch den frischen Schnee.
Joana Hählen geht gerne auf Skitouren, vor allem im Frühling, wenn das Wetter warm und die Saison abgeschlossen ist. Dann ist die Lenk das perfekte Gebiet, um die letzten Skitage in den Alpen zu geniessen.
Zurück zu den Anfängen
Skifahren hat Joana natürlich hier an der Lenk gelernt. Nicht im neu ausgebauten Kinderland Stoss, sondern an einem kleinen Tellerlift im Tal. Hier wurden die beiden Hählen-Schwestern regelmässig mit einem kleinen Berg an Schneesportmaterial von der Mutter «ausgesetzt». «Sie hat uns nach der Schule hingefahren, alles ausgeladen und ist wieder gegangen.» So hatten sie den ganzen Nachmittag Zeit, alles auszuprobieren – Ski, Snowboard, Bob, Schlitten – alles. Der alte Skiliftbesitzer hatte sie wohl jeweils im Auge behalten, wie man das so macht, in einem kleinen Dorf im Berner Oberland.
Kinderland Stoss – ein Paradies für Kinder und auch Eltern
Joana besucht zum ersten Mal das neue Kinderland Stoss, das durch den Bau des neuen Speichersees jetzt auch vor Weihnachten schon schneesicher ist. Ausserdem hat man hier das Terrain soweit begradigt, dass die Skischule nun einen viel grösseren Park hat als früher.
Den beiden Hählen-Schwestern macht es sichtlich Spass, die Förderbänder und Spiele im Kinderland auszuprobieren. Wenn das schon vor 20 Jahren so gewesen wäre, wären sie wohl liebend gerne hier herumgetobt.
Skischule
Gerade das Skigebiet am Betelberg ist mit seinen sanften Pisten besonders gut für Familien mit kleineren Kindern und Anfänger geeignet. Die Skischule hier gehört zu den fortschrittlichsten und jedes Jahr lernen hier Kinder aus der ganzen Schweiz Skifahren. Nicht umsonst ist auch das Schweizerische Jugendskilager seit 1941 an der Lenk zu Hause.
Skifahren mit Kindern steht an der Lenk schon immer hoch im Kurs. Auf der Website zum Thema haben wir die wichtigsten Tipps zusammengetragen, die das Skifahren mit Kindern zu dem spassigen Freizeiterlebnis werden lassen, das es sein sollte.
Winterwandern über dem Skigebiet
Rumblödeln im Kinderland macht natürlich hungrig und schliesslich ist jetzt auch die Sonne richtig hervorgekommen. Also gönnen sich Joana und Simona erst mal ein kleines Picknick auf dem Winterwanderweg am Leiterli. Dank seiner hohen Lage ist dieser Weg auch in weniger schneereichen Wintern ein ziemlich sicherer Wert und garantiert Wintergefühle, ohne dass man Hochleistungssport betreiben muss. Der gut präparierten Weg führt mit wenig Höhenunterschieden einmal um den Leiterligrat.
Auf der Seite der Lenk Bergbahnen können die Winterwanderwege auch virtuell erkundet werden: 360° Winterwandern (VR-Tour). Wer es anspruchsvoller mag, findet auf dem Betelberg zahlreiche ausgedehnte Winterwanderungen. Oder kann gleich auf die Langlaufski umsteigen.
Langlauf mit dem Höhenfaktor
Die Lenk ist für viele Langläuferinnen und Langläufer ein sicherer Wert, weil die Höhenloipe hier auf rund 1800 Metern liegt. Nicht nur wegen der Schneesicherheit ist das ein Vorteil, auch die Höhenluft ist zur Vorbereitung auf Anlässe in höheren Lagen hilfreich.
Auch Joana Hählen ist gelegentlich auf den Langlaufski anzutreffen. Entweder unten im Tal, zwischen den Simmenfällen und St. Stephan, oder eben hier am Betelberg auf der Höhenloipe.
Freies Fahren am Metsch
Nach einem kurzen Mittagessen in einem der Bergrestaurants, zieht es Joana aber an ihren Hausberg – Metsch. Mit dem Stand-Xpress sind wir in 15 Minuten vom Talboden auf über 2100 Metern. Der Metsch-Stand ist der Ausgangspunkt, für das, was Joana und ihre Schwester unter «Freiem Fahren» verstehen.
In den nächsten 2 Stunden wird das Gebiet mit ein paar dazugekommenen Freunden unsicher gemacht. Gecarvte Schwünge in einem Tempo, das bei den meisten unwissenden Zuschauern eine Mischung aus Staunen und Schaudern aufkommen lässt.
Die Sonne wird sich bald verabschieden. Joana und Simi lassen den Tag an der Lenk in der Schneebar ausklingen. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Kindheitstagen geniessen sie die letzten Sonnenstrahlen auf der Terrasse. Es wird viel gelacht und gescherzt.
Joana mag eine der schnellsten Frauen auf den Alpin-Skis sein, hier ist sie einfach eine Frau, die sehr gut Ski fährt und gerne in der Natur mit ihren Freundinnen und Freunden unterwegs ist. Sie ist eine von hier, das sagt sie nicht nur, das fühlt man, wenn man mit ihr unterwegs ist.
Wir sind stolz und freuen uns, Joana Hählen auf ihrem sportlichen Weg unterstützen und begleiten zu dürfen.