Vierbeinige Berühmtheiten aus dem Simmental
Gemütliche Simmentaler Originale
Die Simmentaler Kuh ist weltbekannt
Sie ist besonders gross und sehr robust. Ihr Kopf ist weiss. Die Hörner sind kurz und nach vorne geschwungen. Das Fell ist hellbraun, rötlich mit weissen Flecken. Nur die Beine sind ganz weiss. Auf der ganzen Welt schätzt man die ausgezeichnete Milch der Simmentaler Kuh, ihr vorzügliches Fleisch und ihre hervorragenden Eigenschaften als Mutterkuh.
Sie erkennen die Simmentaler Kuh auf den ersten Blick. Genau, ihr Kopf ist immer ganz weiss und wuschelig. Im Simmental trägt sie ihre Hörner mit Stolz und blickt auf eine Geschichte zurück, die bis ins Mittelalter reicht.
Familienanschluss
Den Sommer verbringen die Kühe mit ihren Sennen auf der Alp
«Für uns sind unsere Kühe keine Nummer, sie haben einen Namen und Familienanschluss», erklärt Bergbauer Hansueli Klopfenstein lachend. Stolz zeigt er auf das Foto von «Juliette», die beim Älplerfest vor ein paar Jahren zur schönsten Simmentaler Kuh gekürt worden ist. Die vormalige «Miss Lenk» vereint äussere und innere Werte.
«Kühe sind sehr feinfühlig», fährt Klopfenstein fort, «wenn ich mal schlechte Laune habe oder genervt bin, merken sie das sofort.» Kinder finden schnell einen Zugang zu den Tieren. Sie strecken ihre kleinen Hände aus und streicheln über das feine Fell. Auch beim Melken oder beim Käsen probieren sie gerne gleich selber aus, wie das genau geht.
Zweimal am Tag, morgens um 6 Uhr und am Nachmittag um 17 Uhr, werden die Kühe gemolken. Das wiederholt sich sieben Tage die Woche, egal ob Werktag, Sonntag oder Feiertag.
Ein anstrengender Tagesablauf, von dem viele Besucher der Alp nichts ahnen.
Das Wesentliche
Zu hören sind nur die Natur und Kuhglocken
Ein Windhauch, Bienen und Grillen in der Blumenwiese am Hang. Die Sicht übers Tal ist weit und frei. Das Leben auf der Alp ist auch im 21. Jahrhundert immer noch ursprünglich und bescheiden. Sie vergessen automatisch den Stress des Alltags und spüren, wie wenig es braucht, um glücklich zu sein.
Nähe verlangt nach Respekt
Die Kuh, die auf den Namen «Spiegel» hört, schnaubt laut, kaut friedlich und schaut neugierig, sobald jemand in ihre Nähe kommt. Oft führen Wanderwege über Kuhweiden. «Das heisst aber nicht, dass man einfach auf die Kühe zugehen darf», ermahnt der Bergbauer. «Man muss Kühen mit Respekt begegnen, spüren, ob sie wirklich gestreichelt werden wollen und sich bewusst sein, dass Kühe zwar friedfertig sind, aber einen ausgeprägten Mutterinstinkt haben und sehr wild werden können, wenn man ihrem Kalb zu nahe kommt.»
Es ist Zeit, den Rückweg anzutreten. Ein grosses Stück Alpkäse wandert in den Rucksack. Ein letzter Blick zurück. Die Kühe schauen Ihnen nach und es sieht fast so aus, als ob in ihrem wohlwollenden Blick die Hoffnung auf ein Wiedersehen liegt.